Wer schon einmal klettern war, weis wie viel Spaß es macht und kann sich vorstellen, dass Bouldern einfach noch mehr Spaß macht. Ich war zuvor nur einmal klettern und anschließend total verrückt danach. Die Mischung aus Kraft, Geschicklichkeit und Adrenalin-kick wenn es immer höher geht ist einfach toll. Am liebsten hätte ich meine eigene Kletterhalle im Haus 😉 Da Julius und ich Besuch von seinem Cousin und seiner Freundin bekommen haben und nicht mehr zu den Leuten gehören die gemütlich ins Kino gehen – war Action angesagt.
Durch Facebook hatte ich erfahren, dass vor ca. einem Monat bei uns in Stuttgart eine Boulderhalle eröffnet hat. Bouldern kannte ich davor nur aus dem Fernsehen, so richtig kannte man es aber nicht. Aber nachdem ich den Bericht gesehen hatte – wollte ich es unbedingt einmal probieren.
Bouldern – die neue Trendsportart
Bouldern (engl. boulder „Felsblock“) ist das ungesicherte Klettern, ohne Kletterseil und Klettergurt, an Felswänden oder an künstlichen Kletterwänden. Oder auch einfach, Bouldern ist Klettern in Absprunghöhe. In Hallen schützen einen Matten, um sich nicht zu verletzen, falls man fallen sollte. Die Wände sind nur wenige Meter hoch, doch es geht weniger um die Höhe, als mehr um die Schräge der Wände und die Kniffligkeit zur Erreichung der Bouldergriffe.
Wir waren alle sehr begeistern über das Café Kraft, der Boulderhalle in Stuttgart, als wir hinein gingen und hatten einfach nur noch Lust endlich anzufangen. Eine helle und warme Atmosphäre, gemütlich und fast wie zu Hause. Sport und Erholung ganz nah beieinander 🙂
Zum Bouldern benötigst du bequeme Kleidung, die nicht störend oder zu eng ist,da du dich jederzeit kreuz und quer verbiegen können solltest 😉 Die Kletterschuhe, die wir vor Ort ausleihen konnten, waren mit das wichtigste an Sportausrüstung. Zu Beginn sind die Kletterschuhe etwas unbequem, aber man gewöhnt sich daran und merkt schnell welchen Vorteil sie beim Klettern bringen. Das Magnesium oder Chalk, dass man überall sieht, ist nicht zwingend notwendig um zu klettern, für die ganzen Profis aber unerlässlich. Durch das Magnesium verhinderst du, durch das Schwitzen an den Händen, dass du rutscht und dich nicht mehr festhalten kannst. Es bindet sozusagen den Schweiß und sorgt für trockene Hände. Wir haben es trotzdem ohne Magnesium ausprobiert.
Was wir am Ende des Tages feststellen konnten und beim nächsten Boulder Besuch auch sicher besser machen werden, unsere Kraft besser aufteilen. Weil wir einfach Bock hatten und alles ausprobieren wollten, haben wir uns ziemlich schnell ausgepowert. Wir sind zu Beginn gleich zu den schwierigen Strecken über gegangen, direkt kopfüber. Wir dachten, wir könnten uns locker halten und von Griff zu Griff kommen – dem war aber nicht so!
Die Boulderhalle ist gemischt mit verschiedenen „Boulderproblemen“, den Schwierigkeitsgraden, gekennzeichnet durch Farben. Jeder Schwierigkeit ist eine Farbe zugeteilt. Es sind nur wenige Bouldergriffe pro Parcours und um so höher der Schwierigkeitsgrad um so kniffliger waren die Bouldergriffe zu erreichen und vor allem, um so schwieriger waren die Bouldergriffe zu greifen. Echt interessant und man versucht es einfach immer und immer wieder. Nach und nach lies die Kraft nach, die Finger und Handflächen fingen an zu schmerzen, dass war dann der perfekte Zeitpunkt für eine Kaffeepause 🙂
Zu Beginn dachten wir, dass wir durch unseren Kraftsport sicher Vorteile beim Bouldern haben, aber das stimmt nicht zu 100%. Wenn wir uns die typischen Boulder-Typen angesehen haben, waren sie eher schlank, nicht riesig, stark muskulös und nicht moppelig. Da beim Bouldern weniger in der Senkrechten geklettert wird, dafür mehr in der Schrägen und Waagerechten, ist es von Vorteil weniger Gewicht auf sich zu haben. Man hat es Julius angesehen, dass er durch seine Muskeln weniger beweglich war und Beweglichkeit ist das A und O beim Bouldern.
Natürlich hat uns das Krafttraining bisher genutzt, sonst hätte ich mich sicher kaum halten können, aber es war erstaunlich zu sehen und zu spüren wie die eigene Kraft verteilt ist und wo sie einem auch nichts bringt, da es auch um die richtige Technik geht. Fürs erste Mal waren wir aber sehr zufrieden und wir haben unglaublich Lust wieder hin zu gehen. Am Ende des Tages konnten wir unsere Finger fast nicht mehr bewegen, es brannte alles und tat einfach nur weh. Ich glaube hier können wir auf jeden Fall noch Tipps vom Profi gebrauchen 🙂
Also wenn du Erfahrung im Bouldern hast, freuen wir uns über Tipps was wir machen können um beim nächsten Mal nicht wieder mit wunden Händen nach Hause zu gehen. Wir können auch gerne mal zusammen Bouldern gehen 🙂 Schreib uns doch einfach an!
Jetzt gibt es noch weitere Bilder von unserem Bouldern in Stuttgart im Café Kraft 🙂
Viel Spaß!